ajs-informationen 2/2014
Medienerziehung in der Jugendhilfe

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Seit drei Jahren führt die Aktion Jugendschutz das Projekt Medienscouts in der Kinder- und Jugendhilfe (ajs) durch. Mit der Tagung „Medienpädagogik in der Kinder- und Jugendhilfe“ am 1. Oktober 2014 haben wir einen weiteren Schritt unternommen, dieses wichtige Thema in der fachlichen Auseinandersetzung zu halten. Diese Ausgabe der ajs-informationen erscheint als weitere thematische Ergänzung.

Nadia Kutscher stellt die Bedeutung sozialer Netzwerke in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen dar und benennt als zentrale Problembereiche die Reproduktion sozialer Ungleichheit im virtuellen Raum sowie die grenzenlose Datenverwertung großer Netzwerke wie Facebook und Google. Michael Behnisch schildert in seinem Beitrag die Ergebnisse eines Forschungsprojekts zur jugendlichen Handynutzung in der Heimerziehung im Spannungsfeld von Schutzauftrag und Selbstbestimmung.

Gemeinsam mit Fachkräften aus den beteiligten Einrichtungen ziehen wir eine Bilanz über drei Jahre Medienscouts in der Kinder- und Jugendhilfe (ajs). Ergänzend beschreibt Christiane Bollig ihre Eindrücke als Referentin im Projekt, und selbstverständlich kommen auch die Medienscouts selbst zu Wort. Auch rechtliche Fragestellungen hinsichtlich der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen in den Einrichtungen werden aufgegriffen werden.

Das Linzgau – Kinder- und Jugendheim setzt seit 2004 gezielt auf medienpädagogische Angebote. Alex Friedrichs bringt uns eines dieser Angebote näher: die fette welle ))) Besonders freuen wir uns über den Beitrag von Tatjana. Sie lebt im Linzgau – Kinder- und Jugendheim und begründet, wieso Kinder und Jugendliche das Recht auf die Nutzung eines PCs und des Internets haben. 

Hinweisen möchten wir Sie außerdem auf den Artikel von Ursula Arbeiter zur aktuellen Debatte um den Jugendmedienschutz. Wir wünschen Ihnen eine anregende und spannende Lektüre.

Nadia Kutscher
Virtuelle soziale Netzwerke als Herausforderung für eine mediatisierte Kinder- und Jugendhilfe

Michael Behnisch
Jugendschutz und Selbstbestimmung? Jugendliche Handynutzung in der Heimerziehung 

Interview
"Wir haben das geschafft" – drei Jahre Medienscouts in der Kinder- und Jugendhilfe (ajs)  

Interview
Rechtliche Fragen der Mediennutzung in der Kinder- und Jugendhilfe 

Alex Friedrichs
Medienpädagogik im Linzgau – Kinder- und Jugendheim e.V.

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ajs-informationen 1/2014
Sexuelle Bildung

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Das Verhältnis zum eigenen Körper und die Möglichkeit, Gefühle und Unsicherheiten wahrzunehmen und auszudrücken, sind zentral bei der Entwicklung persönlicher Identität. Sexualität als Bestandteil der Persönlichkeit zu entdecken und zu entfalten ist heute mit mehr Freiheit möglich. Zugleich sind Eigenverantwortung und die Notwendigkeit, eigene Wünsche zu reflektieren gestiegen. Juliane Goetzke und Fabian Stark, zwei junge Journalisten des Tonic Magazins, zeigen, wie anspruchsvoll die Auseinandersetzung mit diesem Aspekt der eigenen Identität ist. Es gilt, sich jeden Tag aufs Neue mit normativen Zuschreibungen z.B. durch die Werbung auseinanderzusetzen und zugleich eine möglichst freie Entscheidung zu treffen.

Die Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe der ajs-informationen beschreiben altersangemessene Angebote zur sexuellen Bildung für Kinder und Jugendliche. Diese orientieren sich an der Lebenswelt von Heranwachsenen, sie fördern die Selbstkompetenz und einen verantwortungsvollen Umgang mit sich und anderen. Das Wertekonzept der menschenrechtsbasierten Sexualpädagogik ergänzt das Konzept sexueller Bildung grundlegend. Wie Jugendhilfeeinrichtungen der Herausforderung begegnen, eine Konzeption für ihre Einrichtung zum Umgang mit Sexualität zu erarbeiten, wird in zwei Fachartikeln skizziert.

Gunter Neubauer
„Sexuelles Lernen“, „sexuelle Bildung“ oder „sexuelle Kompetenz“ – was wie ankommt, entscheiden immer noch Kinder und Jugendliche selbst

Prof. Dr. Uwe Sielert
Das sexuelle Selbst

Fabian Stark
Jenseits von richtig und falsch!

Juliane Goetzke
Weiblich, schlank und sexy!

Dr. Peter Rüttgers
Menschenrechtsbasierte Sexualpädagogik

Dr. Matthias Hamberger
Sexuelle Bildung – ganz bewusst und praktisch Erfahrungen mit einem Inhouse-Projekt in einer Einrichtung für Erziehungshilfe

Petra Bärenz
Es geht um das „und“ - Erarbeitung eines sexualpädagogischen Konzeptes im Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf e.V.

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ajs-informationen 2/2013
Rechtsextremismus in Deutschland

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Rechtsextremismus ist ein wiederkehrendes Thema, das auch Kinder und Jugendliche beschäftigt: Irritationen über den Umgang mit Nazi-Aufmärschen und den NSU-Morden, Unverständnis darüber, wie die Überzeugungen der Nazi-Zeit weiter leben, Jugendliche werden Opfer von Gewalt durch Nazis oder auch von Polizei-Gewalt bei Demonstrationen.

Für pädagogische Fachkräfte in einem demokratisch verfassten System ist es unverzichtbar, sich in diesem Themenfeld zu positionieren. Es geht um scheinbare Selbstverständlichkeiten: Was sind meine demokratischen Überzeugungen? Wie gehe ich mit der Freiheit Andersdenkender um? Wie werden Unterschiedlichkeit und Differenz thematisiert, wie wird Gleichwertigkeit (vor)gelebt?

Mehr als Bekenntnisse sind Überzeugungen gefragt, die im pädagogischen Alltag durchscheinen. Verschiedene aktuelle Studien belegen, dass Rechtsextremismus sehr eng verbunden ist mit alltäglichen, "normalen" Vorstellungen von Ungleichwertigkeit. Alltagsrassismus ist ein wichtiger wesentlicher Nährboden für rechte Gewalt.

Diese Ausgabe der ajs-informationen ist in Kooperation mit dem "Landesnetzwerk für Menschenrechte und Demokratieentwicklung – gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit" entstanden. Die Autorinnen und Autoren skizzieren aktuelle Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und geben Handlungsimpulse für Prävention und Intervention.

Anne Broden
Rechtsextremismus in Deutschland Realitäten und Präventionsansätze

Andrea Müller
Grundlagen einer mobilen bzw. offenen Jugendarbeit in der Auseinandersetzung mit rechtsorientierten Jugendlichen

Stefan Glaser, Christiane Schneider
Viraler Hass: Wie Neonazis Jugendliche im Internet ködern 

Fabienne Kinzelmann
Macht die Augen auf!

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Wichtiger Hinweis: Die auf S. 26 genannte Broschüre "Koordiniertes Vorgehen bei Gewalt im Namen der Ehre" können kostenlos bestellen. Sie ist durch das Ministerium für Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg finanziert. Zur Bestellmöglichkeit

ajs-informationen 1/2013
Kinder- und Jugendgesundheit

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"Unsere Kinder sind zu dick", "ADHS nimmt rasant zu", "Depressionen ausgelöst durch Leistungsdruck treiben unsere Kinder in den Suizid", … solche oder ähnliche Schlagzeiten begegnen uns fast täglich in der Presse. Dabei drängen sich die Fragen auf: Wie steht es tatsächlich um die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen? Und was heißt eigentlich Gesundheit?

Die wohl bekannteste Definition von Gesundheit wurde durch die WHO beschrieben: "Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen." 

In dieser Ausgabe der ajs-informationen werden verschiedene Aspekte der Gesundheit und Krankheit von Kindern und Jugendlichen diskutiert: Welche Rolle spielten veränderte (familiäre) Rahmenbedingungen und neue "Sozialisationsumwelten"? Hat "Stress" wirklich zugenommen, woran ist das zu erkennen, welche Bewältigungsstrategien entwickeln Kinder und Jugendliche? Wie unterscheiden sich "Gesundheit" und "Krankheit" von Kindern und Jugendlichen geschlechtsspezifisch?  

Horst Hackauf, Heike Ohlbrecht
Wie gesund bzw. krank sind Kinder und Jugendliche heute?
Download der Literaturliste zu diesem Artikel

Dr. Andreas Oberle
ADHS-Betreuungsstrategie in einem Sozialpädiatrischen Zentrum – ein interdisziplinärer Ansatz aus der Praxis

Arnold Lohaus
Stress und Stressbewältigung bei Kindern und Jugendlichen Zusammenhänge zwischen Stress und physischen/ psychischen Beschwerden

Yvonne Wolz
Mädchengesundheit zwischen Ressourcen und Risiken

Reinhard Winter
Jungen: fit, kernig und gesund?

Gunter Neubauer
Olaf will‘s wissen. Ein Film von Jungen über die Gesundheit von Jungen

Gustav Beyer, Fabian Stark
"Hab Glück!" ist ein Befehl, der uns unglücklich macht.

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ajs-informationen 2/2012
Cyber-Mobbing

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Kommunikation hat für Kinder und Jugendliche eine beträchtliche Bedeutung. Auch Internet und Handy werden von ihnen zu einem großen Teil für kommunikative Zwecke genutzt. Umso schlimmer ist es, wenn die Kommunikation im Netz plötzlich gefährliche Züge annimmt, Beleidigungen und Bedrohungen auf der digitalen Pinnwand stehen und man unwahre Aussagen und Gerüchte über sich lesen muss.

Das Spektrum der Ergebnisse derzeit vorliegender Studien macht deutlich, wie schwierig es ist, eine objektive Einschätzung zu Ausmaß und Brisanz von Cyber-Mobbing zu gewinnen. Von unter 10 bis weit über 30 Prozent reichen die Zahlen der Kinder und Jugendlichen Opfer von Cyber-Mobbing geworden sind. Uneinheitlich beantwortet wird auch die Frage, was denn alles als Cyber-Mobbing zu bezeichnen ist – und was nicht.

Ungeachtet dieser Tatsache gilt jedoch: Cyber-Mobbing findet täglich statt und jeder neue Fall erfordert, aktiv gegen die zerstörerischen Prozesse vorzugehen, die dadurch in Gang gesetzt werden. Pädagoginnen und Pädagogen müssen – gemeinsam mit Eltern, mit der Polizei und mit weiteren Institutionen – daran arbeiten, dass Cyber-Mobbing für Kinder und Jugendliche keine Handlungsoption ist. Und sie müssen dafür Sorge tragen, dass im eingetretenen Fall für alle Beteiligten ein Weg aus der Mobbing-Situation heraus gefunden wird. Dafür soll dieses Heft Anregungen und Hilfestellungen bieten.

Jan Pfetsch, Sonja Mohr, Angela Ittel
Cyber-Mobbing: Formen, Funktionen und Auswirkung im Leben Jugendlicher

Peter Gerlicher, Mareike Schemmerling
Alles nur Spaß? Online-Konflikte aus der Sicht von Jugendlichen 

Sebastian Gutknecht
Cyber-Mobbing aus rechtlicher Perspektive 

Andreas Spengler
Medienkompetenz statt Pauschalverbote!

Die Selbstschutz-Plattform juuuport
Interwiew mit Adrian und Nils, zwei der jugendlichen Scouts, sowie mit Sabine Mosler, die bei der Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) für das Projekt zuständig ist.
Download des gesamten Interviews

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ajs-informationen 1/2012
Schwer erreichbar?

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Die Reichweite von Erziehungs- und Bildungsangeboten für Familien, Eltern und Jugendliche ist begrenzt. Häufig machen wir die Erfahrung, nur solche Zielgruppen zu erreichen, denen ein Zugang zu unseren Angeboten leicht fällt. Leicht, weil sie über ein ausreichendes Maß an Selbstsicherheit und Kontaktfähigkeit verfügen, um die üblichen Angebote in Kindergarten, Schule oder Familienbildungsstätte wahr zu nehmen. Diesen Familien schreiben wir dann auch das notwendige Interesse an ihrem eigenen Kompetenzzuwachs oder dem ihrer Kinder zu.

Den anderen hingegen, die nicht kommen, unterstellen wir häufig, nicht erreicht werden zu wollen, manchmal vielleicht ohne ausreichend nach (berechtigten) Gründen zu schauen. Doch wer sind die "Nichterreichbaren" eigentlich und lohnt es sich, Anstrengungen zu unternehmen, auch sie anzusprechen und einzuladen. Wenn wir das bejahen, stellt sich automatisch die Frage, wie dies zu bewerkstelligen ist und welche Wege dazu notwendig sind. Erfahrungen in der Gestaltung zielgruppenspezifischer und auch niedrigschwelliger Angebote zeigen, dass sich die Anstrengungen und Bemühungen lohnen.

Wie Angebote aussehen können, die schwer erreichbare Familien erfolgreich einladen, miteinander und mit pädagogischen Fachkräften in Kontakt zu treten, Hilfeangebote selbstbestimmt anzunehmen und sich zu familien- und erziehungsrelevanten Themen auszutauschen, zeigen die Beispiele aus der Praxis.

Werner Sacher
An manche Eltern und Familien kommt man einfach nicht heran…
Vorurteile, Kontaktbarrieren und Zugänge bei sogenannter Schwererreichbarkeit

Volker Häberlein
Schwer erreichbare Jugendliche

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ajs-informatinen 2/2011
Suchtprävention

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Süchte und Suchtprävention entstehen und entwickeln sich immer in Beziehung zu gesellschaftlichen Entwicklungen. In einem Positionspapier der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. ist zu lesen, dass die missbräuchliche Einnahme von Arzneimitteln bis zum Jahr 2006 nahezu ausschließlich geschah, um eine dämpfende oder euphorisierende Wirkung sowie veränderte Realitätswahrnehmungen und -erlebnisse zu erzielen. Später erfolgte sie dann aber auch, um Anpassungen an reale oder subjektiv empfundene Anforderungen zu bewirken, die aus gesellschaftlich bedingtem Streben nach optimierter Leistungsfähigkeit resultieren. Heute werden mit dem Überbegriff Neuro Enhancement - auch Gehirndoping genannt - Präparate beschrieben, die die geistige Leistungsfähigkeit steigern, das Gedächtnis und die Konzentration fördern wie auch die Fähigkeit, Aufgaben des Alltags zu bewältigen. Die Mittel werden weltweit sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern und Jugendlichen genutzt, obwohl sie abhängig machen

Klaus E. Harter
30 Jahre Suchtprävention Rückblick – Einblick – Ausblick

Gerald Koller
Risikokompetente Suchtprävention
Voraussetzung und Wegbegleitung für Jugendliche, Rausch- und Risikobalance zu entwickeln

Corinna Ehlert
Suchtprävention in der Schule

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ajs-informationen 1/2011
Kooperation mit Migrantenorganisationen

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Bereits kurz nach der Anwerbung der ersten "Gastarbeiter" Mitte der Fünfziger Jahre gab es Migrantenorganisationen (MOs) in Baden-Württemberg. Sie gehören seit Langem zum Alltag in der Einwanderungsgesellschaft, und für viele Träger sozialer Arbeit ist die Kooperation mit ihnen auf lokaler Ebene selbstverständlich. 2007 nahm ihre Bedeutung durch den Nationalen Integrationsplan noch zu.

Neben dem Gewinn gibt es zugleich Berührungsängste und Unsicherheiten hinsichtlich Kooperationen bei pädagogischen Fachkräften. Die öffentlichen Debatten um türkischen Ultranationalismus oder Islamismus haben ihre Spuren hinterlassen. Die Minderheit der extremismus- und gewaltaffinen Jugendlichen mit der Gesamtheit gleichzusetzen, wäre eine unseriöse Verzerrung. Stattdessen könnte überlegt werden, wie sich einheimische Vereine und Verbände für Migrantenjugendliche öffnen können, wie Dialog und Transparenz zu Kooperation führen.

Jutta Goltz
Migrantenorganisationen als Bildungsakteure: zwischen Empowerment und Funktionalisierung

Gari Pavkovic
Migrantenorganisationen als Kooperationspartner im Stuttgarter Bündnis für Integration

Claudia Dantschke
Muslimische Jugendszenen: Organisationen und Strukturen

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