Gewalt im Lebensalltag junger Menschen
Handlungsansätze für die pädagogische Praxis
Das Positionspapier der Aktion Jugendschutz gibt u.a. Antwort auf folgende Fragen:
- Was verstehen wir unter Gewalt?
- Was bedeutet das für Soziales Lernen, Prävention und Intervention?
- Vor welchen Herausforderungen stehen pädagogische Fachkräfte
- Warum ist ein Gewaltschutzkonzept für pädagogische Einrichtungen sinnvoll?
Nahostkonflikt
Der Krieg zwischen Israel und Palästina in Folge des brutalen Massakers der Hamas bewegt viele junge Menschen bei uns. Jüd:innen und Palästinenser:innen empfinden Angst, Trauer und Wut. Terror und Krieg sind furchtbar, wir sind erschüttert und möchten unser Mitgefühl ausdrücken.
Auch bei uns werden junge Menschen verantwortlich gemacht für Gewalt, die sie nicht zu verantworten und auf die sie keinen Einfluss haben. Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus schlagen ihnen entgegen. Dabei teilen die meisten die Wünsche nach Gerechtigkeit und Frieden. Auch „einheimische“ junge Menschen sind betroffen: sie möchten sich solidarisieren und wissen nicht wie.
Alle Kinder und Jugendlichen haben ein Recht auf Schutz vor Diskriminierung, Ausgrenzung oder gar Angriffen. Das durchzusetzen, ist auch Aufgabe von pädagogischen Fachkräften in Jugendhilfe und in Schulen. Zudem können jungen Menschen Räume für Austausch und Dialog angeboten werden. Reden und zuhören - das war in den vergangenen Jahren wichtig und ist es heute mehr denn je. Als Reaktion, wenn junge Menschen Überforderung oder Diskriminierung äußern, und ebenso als proaktives Gesprächsangebot. Gefühle dürfen geäußert werden, etwaige Konflikte können begleitet und gelöst werden.
Im Newsletter von "Demokratie vor Ort" finden Sie Materialien zur aktuellen Situation Israel-Palästina.
Noch Fragen zu Silvester 2022?
Die Gewalt, die Silvester in manchen Städten bzw. Stadtteilen zu erleben und – in den (sozialen) Medien – zu sehen war, erschreckt viele. Insbesondere die Gewalt gegen Hilfskräfte aus Sanitätsdienst und Feuerwehr sowie gegen Polizist:innen können Außenstehende wütend und ratlos machen. Wie entsteht sowas? Was kann präventiv dagegen getan werden?
Wir kennen ähnliche Vorgänge aus der Vergangenheit:
Gruppen beschießen sich an Silvester mit Feuerwerk; bei Konzerten und Fußballspielen werden Hilfskräfte bei ihren Einsätzen behindert; in Stuttgart werden im Juni 2020 Polizist:innen und Sanitäter:innen angegriffen; bei Corona-Demos ebenso. Die Intensität und Brutalität erschreckt immer wieder. Dieser Schrecken sollte ein Anlass sein, sich langfristig mit dem Thema auseinanderzusetzen anstatt nachweislich nutzlose Gesetzesverschärfungen zu fordern. Die demokratische Gesellschaft ist aufgefordert, darüber nachzudenken und zu beraten, wie es dazu kommt, dass (junge) Menschen so gewalttätig handeln. Damit sich diese Eskalation nicht wiederholt.
Wie immer gibt es für die Entstehung von Gewalt nicht die eine Erklärung!
Wer mehr wissen und dafür etwas Zeit investieren möchte, findet hier gute weiterführende Einschätzungen:
- Konfliktforscher Prof Andreas Zick, Uni Bielfeld (ab Minute 10): https://www.zdf.de/nachrichten/zdfheute-live/silvester-gewalt-rettungskraefte-polizei-video-100.html
- Kriminologe Thomas Feltes:
www.youtube.com/watch?v=k97z1AOLSb0 - Rat für Migration Freiburg:
www.rat-fuer-migration.de/2023/01/10/ausschreitungen-an-silvester-2022-zur-diagnose-einer-gescheiterten-integrationspolitik/ - Sebastian Fiedler, SPD NRW:
www.deutschlandfunk.de/interview-mit-sebastian-fiedler-spd-mitglied-innenausschuss-dlf-ca3e8eb2-100.html - Aladin El-Mafaalani:
Kampf um Status, Interview, Süddeutsche Zeitung vom 6. Januar 2023 und in der Wochenendausgabe 7./8.1.23 - Eberhard Seidel (taz v. 6.1.23):
Früher war mehr Silvester
Unsere Gedanken sind bei ihnen!
In der Ukraine hat ein Krieg begonnen. Die Berichterstattung in den Medien ist intensiv und bedrohlich. Erwachsene reagieren erschrocken und bestürzt. Längst haben wir uns daran gewöhnt, dass in den vergangenen zwei Jahren die Nachrichten zur Pandemie alles dominierten. Wir haben gelernt, uns zu distanzieren und unseren Kindern die Nachrichten altersgerecht weiterzugeben. Mit den Bildern und Nachrichten aus der Ukraine jedoch kommt ein Schrecken in die Kinderzimmer, der nur schwer zu erklären ist und von dem wir aktuell nicht wissen, wohin er uns führen wird.
Es gibt keinen Trost für die vielen Väter, Mütter, Kinder und Jugendlichen, die in der Ukraine um ihr Leben fürchten und auf der Flucht sind.
Unsere Gedanken sind bei ihnen!
Es wird uns nicht gelingen, die Nachrichten und unsere Sprach- und Hilflosigkeit vor Kindern und Jugendlichen zu verbergen. Sie werden von dem, was sie hören, lesen, von unseren Reaktionen, die sie sehen, nachhaltig verängstigt. Sie wissen
Kennen Sie Squid Game? Ein Kommentar
Die Serie läuft seit dem 17.September bei Netflix und bricht schon jetzt alle Zuschauer:innenrekorde. Wenn Sie von den Spielen um ein Millionenpreisgeld (noch) nichts wissen, können Sie bei Netflix reinschauen. Oder Sie fragen Kinder und Jugendliche in Ihrer Nähe. Sie kennen meist die aktuellsten und viel diskutierten Neuerscheinungen in den Medien. Zunehmend häufen sich daher Berichte und Anfragen dazu, dass Kinder die Serie schauen und die darin gezeigten „Kinderspiele“ nachspielen. In Squid Game treten 456 Menschen in traditionellen Kinderspielen gegeneinander an. Die Besonderheit dabei: die Verlierer scheiden nicht einfach aus, sondern werden getötet.
Aus Sicht des Kinder- und Jugendschutzes
(Cyber)Mobbing unter Kindern und Jugendlichen – Alarm ohne Folgen?!
Aktuell besteht die Befürchtung, dass Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie das Risiko für Cybermobbing unter jungen Menschen verschärft haben könnten. Wenn Kinder und Jugendliche vermehrt digital statt analog miteinander zu tun haben, scheint die Zunahme von digitalen statt analogen Gewalt-Formen plausibel. Dies wird mit Zahlen aus Studien belegt, die mit nicht nachvollziehbaren Kriterien vorgehen. Dazu gehört die vor kurzem veröffentlichte Studie Cyberlife III (1).
Mehr… Weniger…Raufen ist gut, wenn ...
Stuttgart, den 2. Dezember 2019. Original Play erregt die Gemüter. Eine besondere Form des Spielens, die Kindern Respekt und Achtsamkeit vermitteln soll. Das klingt gut. Irritierend allerdings: hier werden nicht Kinder angeleitet, dies untereinander zu praktizieren, sondern Erwachsene werden von KiTas gegen Bezahlung engagiert, um mit den Kleinen zu rangeln und zu raufen.
Mehr… Weniger…Pionierarbeit mit Nachhaltigkeitsfaktor
Medienscouts präsentieren Facebook-Check und QR-Code-Rallye
Stuttgart, 03. Juli 2019. Zum Abschluss des gemeinsamen Projekts von LFK und Aktion Jugendschutz (ajs) präsentierten jugendliche Medienscouts in Stuttgart ihre medienpädagogischen Projekte.
Das Projekt richtete sich an Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung und umfasste die Schulungen jugendlicher Medienscouts – sie werden als Expert*Innen ihrer digitalen Lebenswelt von Gleichaltrigen besonders ernst genommen – und die medienpädagogische Qualifikation der Fachkräfte, die die Medienscouts unterstützen und schulen. So ist es gelungen, in neun Einrichtungen, verteilt in ganz Baden-Württemberg, 170 Medienscouts und 330 Fachkräfte nachhaltig zu qualifizieren.
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