Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sollen alle Menschen gleich behandelt werden und gleiche Chancen haben. Um das zu erreichen, müssen wir uns immer noch für den Abbau von Benachteiligungen (Diskriminierungen), für gleiche Teilhabe (Partizipation) und für eine von tradierten Rollenmustern freie, selbstbestimmte Lebensgestaltung der Geschlechter (echte Wahlfreiheit) einsetzen.
Grund genug für eine Bilanz, was in pädagogischen Arbeitsfeldern im Hinblick auf Geschlechtergerechtigkeit bzw. Gendersensibilität erreicht wurde. Was hat sich entwickelt, welche neuen Fragestellungen gibt es? Aktuell: Wie können in pädagogischen Arbeitsfeldern unterschiedliche Geschlechtsidentitäten von Heranwachsenden berücksichtigt werden, auch wenn sich diese nicht eindeutig zuordnen können oder wollen. Die unterschiedlichen Aspekte werden in den Artikeln in diesem Heft beleuchtet.
Claudia Wallner
Zwischenbilanz Mädchen*arbeit
Landesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik Baden-Württemberg
Mädchenarbeit braucht Mädchenpolitik!
Kai Kabs-Ballbach
Jungenarbeit, Jungenpolitik und geschlechterbezogene Arbeit – eine Bilanz
LAG Jungenarbeit Baden-Württemberg e.V. (LAGJ)
Männlichkeitsanforderungen als Ausgangspunkt der Jungen*arbeit
Almut Schnerring und Sascha Verlan
Die Rosa-Hellblau-Falle oder die Illusion von der gleichberechtigten Kinderwelt
Nicola Döring
Gendersensible Förderung von Medienkompetenz: Was ist zu tun?
Tina Umlauf
Titelbild und Bildpaare im Heft
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Menschen in all ihrer Verschiedenheit als gleichwertig anzuerkennen gilt als große Errungenschaft wie auch immer wieder anzustrebendes Ziel einer humanen und modernen Gesellschaft. In Jugendhilfe und Schule sind die Fachkräfte heute mehr denn je herausgefordert, der jeweiligen Individualität von Kindern und Jugendlichen durch entsprechende Angebote adäquat zu begegnen. Sie arbeiten mit Heranwachsenden, die sich unterscheiden: aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Alter, Religion, sexueller Identität, körperlicher Ausstattung, sozioökonomischer Lage etc.
In den Medien gibt es sehr widersprüchliche Informationen zum Konsum von Suchtstoffen bei Jugendlichen: Der Zigarettenkonsum erreicht aktuell einen Tiefstand, gleichzeitig liegen E-Shishas und E-Zigaretten in knallbunten Farben im Trend, Immer weniger Fälle von „Komasaufen“ werden registriert, jedoch steht der steigende Konsum von „Legal Highs“, „Partypillen“ und leistungssteigernden Substanzen dieser positiven Entwicklung entgegen. Verlässliche Orientierungen für Fachkräfte werden schwieriger, Gefährdungen sind schwerer zu erkennen, werden nicht frühzeitig wahrgenommen oder unterschätzt.