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sehn#süchte: Suchtprävention im Kindes- und Jugendalter

Digitale Fortbildungsreihe 2026 - 2027

Suchtprävention ist ein zentraler Bestandteil pädagogischer Arbeit, denn Kindheit und Jugend sind Lebensphasen voller Entwicklungsaufgaben: Selbstständigkeit aufbauen, soziale Beziehungen gestalten, emotionale Stabilität entwickeln und sich in einer zunehmend komplexen Welt zurechtfinden. Während dieser sensiblen Zeit sind junge Menschen besonders empfänglich für Gruppendruck, neue Reize und vermeintlich schnelle Lösungswege zur Stressbewältigung. Genau hier setzt Prävention an – unterstützend, orientierend und stärkend.

Aktuelle Daten zeigen, dass riskante Konsummuster bereits im frühen Jugendalter beginnen können. Dazu gehören z.B. der Einstieg in exzessive Mediennutzung, der Umgang mit Nikotin- und Tabakprodukten in neuer Form (z. B. Vapes oder Nikotinbeutel), der Zugang zu Alkohol sowie der Einfluss von Social Media auf Verhalten, Selbstbild und Konsumentscheidungen. Auch steigende psychische Belastungen, Leistungsdruck, gesellschaftliche Unsicherheiten und familiäre Herausforderungen können das Risiko erhöhen, dass Kinder und Jugendliche zu psychoaktiven Substanzen greifen oder suchtähnlichen Verhaltensweisen entwickeln.

Die Module

Die Module finden über Zoom statt und können unabhängig voneinander gebucht werden.
Teilnahme-Gebühr pro Modul: 40,00 Euro
Teilnahme-Beschränkung: Siehe in der Modulbeschreibung

sehn#süchte: Essstörungen – was suchen die eigentlich in der Sucht

11. Februar 2026, 09:30-12:30 Uhr
Marianne Sieler, Dipl. Soz.Päd, Dipl. Oec.troph., Systemische Therapeutin, ABAS Anlauf- und Fachstelle bei Essstörungen, Gesundheitsladen Stuttgart

Essen wird immer mehr zum Lifestyle und die propagierten Schönheits- und Schlankheitsideale betreffen längst nicht nur Mädchen* und junge Frauen*, sondern ALLE Altersstufen und Geschlechter. Essstörungen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Jugendalter und häufig werden sie auch als „psychosomatische Erkrankungen mit suchtähnlichem Charakter“ beschrieben. Laut BIÖG gelten mehr als 20% der Kinder und Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren als auffällig bezüglich ihres Essverhaltens. Seit der Corona-Pandemie werden bei Kindern, Jugendlichen sowie jungen Männern deutlich mehr Krankenhausbehandlungen aufgrund einer Essstörung verzeichnet als davor. 

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Ein einschlägiges Fachwissen über die Störungsbilder ist daher für Mitarbeiter:innen vor allem in Arbeitsfeldern mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, aber auch im Kontext der Suchtprävention von hoher Bedeutung. Im Workshop wird Grundlagenwissen vermitteln. Ziel ist es, für das Thema Essstörung zu sensibilisieren und eine Sicherheit im Umgang mit Betroffenen zu erlangen.

Teilnahme-Beschränkung: 25 Personen

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sehn#süchte: „Gefangen in virtuellen Welten?“ Gaming Disorder und exzessive Mediennutzung – Eine sozialpädagogische Herangehensweise

06. Mai 2026, 09:30-12:30 Uhr
Benjamin Götz, Fachreferent Gesundheitsförderung und Suchtprävention, Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg, Medienpädagoge

Laut aktueller JIM Studie spielen 96% aller Jugendlichen digitale Spiele, 71% davon täglich oder mehrmals die Woche. Die Nutzung von Social Media gehört ebenso zu ihrem Alltag. Nach einer DAK-Studie gelten 15,4 Prozent der Minderjährigen als sogenannte Risiko-Gamer und mehr als jedes vierte Kind im Alter zwischen 10 und 17 Jahren in Deutschland weist problematische Nutzungsmuster bezüglich Social Media auf. 
 

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Games und Social Media haben für Kinder und Jugendliche viele positive Aspekte und unterstützen sie bei der Bearbeitung ihrer Entwicklungsaufgaben. Auf der Kehrseite der Medaille gibt es die Gefahr einer exzessiven Nutzung, die Verstärkung psychischer Probleme bis hin zur Entwicklung einer Abhängigkeit. Der Beratungsbedarf von Eltern und Betroffenen steigt ständig.

In diesem online Workshop bekommen Fachkräfte das nötige Fachwissen, um diesem Bedarf gerecht werden zu können und Anzeichen eines kritischen Verhaltens zu erkennen. Sie erfahren Möglichkeiten zur Prävention und Beratung von betroffenen jungen Menschen und deren Eltern bevor es zur Ausbildung einer Sucht kommt. Der Fokus der Veranstaltung liegt auf einer sozialpädagogisch beratenden Sichtweise und den Möglichkeiten einer Frühintervention.


Teilnahme-Beschränkung: 30 Personen

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sehn#süchte: Wolkig mit Aussicht auf Risiko – Vapes und neue Nikotinprodukte

10. Juni 2026, 09:30-12:30 Uhr
Benjamin Götz, Fachreferent Gesundheitsförderung und Suchtprävention, Aktion Jugendschutz Landesarbeitsstelle Baden-Württemberg, Medienpädagoge

​Rauchen ist out – der Konsum von Nikotin bei Jugendlichen dagegen nicht. In den vergangenen Jahren haben Vapes (Einweg-E-Zigaretten) bei Jugendlichen stark an Popularität gewonnen. Besonders junge Menschen fühlen sich von den vielfältigen Geschmacksrichtungen sowie den auffälligen Farben, Designs und Verpackungen angesprochen. Dies widerspricht jedoch den gesetzlichen Vorgaben, denn laut Jugendschutzgesetz ist der Konsum von E-Zigaretten für Minderjährige verboten.

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Da beim Kauf – sowohl online als auch im Kiosk – häufig keine ausreichenden Alterskontrollen stattfinden, lässt sich dieser Schutz jedoch leicht umgehen. Zusätzlich tragen niedrige Preise, die unauffällige Nutzung und die starke Präsenz auf Social Media dazu bei, dass immer mehr Kinder und Jugendliche zu E-Zigaretten greifen.

Auch abseits der Vapes hat sich die Produktpalette an neuen Nikotin- und Tabakartikeln deutlich erweitert. Vor allem Nikotinbeutel und Snus erfreuen sich unter Jugendlichen großer Beliebtheit. Besonders alarmierend ist der steigende Konsum von eigentlich verbotenen Nikotinbeuteln. Aktuelle Daten zeigen, dass bereits rund jeder siebte 16- oder 17-jährige Schüler und jede zehnte Schülerin mindestens einmal Nikotinbeutel ausprobiert hat. Der Gebrauch dieser Produkte ist keineswegs harmlos.

In der interaktiven Veranstaltung werden diese Trends beleuchtet. Es werden aktuelle Methoden zur Nikotinprävention vorgestellt und gemeinsam mit den Fachkräften Ideen zur Gestaltung eigener Präventionsangebote erarbeitet.

Teilnahme-Beschränkung: 30 Personen

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